Kunst, Ekstase und Leben verschwimmen zu einer heilenden Einheit in der Welt des Schamanismus. Ein Schamane fragt seinen Patienten nicht, wo es ihm wehtut. Seine Fragen sind: Wann hast du aufgehört zu singen, zu tanzen und den Geschichten zu lauschen? Wann hast du dich vom tröstenden Reich der Stille abgewandt? Heute fällt es jedoch oft schwer, die uralte Tradition des Schamanismus von den neuen esoterisch angehauchten Praktiken zu trennen.
Der Schamanismus als Lebensweise
Der Begriff des Schamanen ist in Sibirien beheimatet, im Stamm der Tungusen. Da die Verbundenheit mit Natur und Schöpfung den indigenen Völkern weltweit gemeinsam ist, bezeichnet der Schamanismus heute allgemein die universelle spirituelle Weisheit, welche die Kultur der indigenen Stämme prägt. Der Schamane selbst tritt in den Kulturen als Person der Öffentlichkeit auf und hebt sich in seiner sozialen Rolle deutlich vom „normalen“ Stammesmitglied ab. Manche Kunsthistoriker bezeichnen die Künstler der modernen Gesellschaft als Erben der Schamanen.
Der Schamanismus in uns
Die Kunst im Schamanismus ist keine imitierende Performance, sondern ein ganzheitlicher, authentischer Ausdruck des Menschen. Statt abseits des Lebensalltags zu existieren, ensteht sie aus dem Leben heraus. Bilder, Töne und tänzerische Bewegungen finden ihren Ursprung in der aufgeschlossenen Suche nach Neuem und nach Lösungen. Das innere Wesen des Menschen, dessen Visionen, bekommen in der Kunst ihre Gestalt, beispielsweise in Seelenbildern. Mehr dazu erfahren Sie bei www.sprache-deiner-seele.de. Schamanische Kunst ist heilende Kunst.
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